Vom gesamten Vorjahres-Prämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung (ohne fakultatives Geschäft und strukturierte Rückversicherung) in Höhe von 4.867 Mio. EUR standen zum 1. Januar 2011 gut zwei Drittel der Verträge mit einem Volumen von insgesamt 3.282 Mio. EUR (67 %) zur Erneuerung an. Hiervon wurden Verträge im Umfang von 2.993 Mio. EUR verlängert, Verträge über 284 Mio. EUR hingegen gekündigt bzw. in veränderter Form erneuert. „Vor dem Hintergrund verstärkten Wettbewerbs war für uns selektives Zeichnen von Verträgen besonders wichtig. So konnten wir bei der diesjährigen Erneuerungsrunde erneut profitabel wachsen”, unterstrich Wallin.
Inklusive der Zuwächse von 348 Mio. EUR aus neuen oder veränderten Verträgen und dank teilweise verbesserter Preise ergibt sich damit ein erneuertes Prämienvolumen von 3.346 Mio. EUR. Einschliesslich der Verträge mit späterem Erneuerungsdatum dürfte sich die Bruttoprämie in der Schaden-Rückversicherung (ohne fakultatives Geschäft und strukturierte Rückversicherung) mit 4.954 Mio. EUR (+1,8 %) unter der Annahme stabiler Wechselkurse über dem Vorjahresniveau bewegen.
Die Vertragserneuerungen zeigten abermals, dass Zedenten der Finanzstärke eines Rückversicherers unverändert grosse Bedeutung beimessen. Ein sehr gutes Rating ist für einen Rückversicherer die Voraussetzung, um das gesamte Geschäftsspektrum angeboten und zugeteilt zu bekommen. Die Hannover Rück ist mit ihren hervorragenden Ratings („AA-” von Standard & Poor's und „A” von A.M. Best) einer der Rückversicherer, die diese Bedingung erfüllen.
In ihrem Heimatmarkt Deutschland konnte die Hannover Rück über ihre Tochtergesellschaft E+S Rück ihre Position als einer der führenden Rückversicherer weiter festigen. Während die Preise für schadenbetroffene Programme stiegen, waren Ratenrückgänge bei schadenfreien Programmen zu verzeichnen. Sehr erfreulich entwickelte sich der Kraftfahrt- Haftpflichtbereich. „In dieser für uns wichtigen Sparte konnten wir im nichtproportionalen Geschäft erneut Ratenerhöhungen um durchschnittlich 5 % erzielen”, sagte Wallin.
In Nordamerika verlief die Vertragserneuerung insgesamt zufriedenstellend; das Portefeuille entwickelte sich nahezu stabil. Im Sachgeschäft waren teilweise leichte Ratenreduzierungen hinzunehmen, wobei sich die Preise aber immer noch als risikoadäquat erwiesen. Im Haftpflichtbereich zeigte sich ein gemischtes Bild; die Raten für das wichtige Standard-Haftpflicht-Geschäft blieben stabil. In den Berufs-Haftpflicht-Sparten waren stabile bis leicht reduzierte Raten zu erzielen.
Sehr erfreulich zeigt sich die Situation im Transportgeschäft, speziell im Offshore- Energy-Bereich. Wie erwartet stiegen angesichts des Unglücks der Bohrinsel „Deepwater Horizon” die Raten deutlich an, sodass sich das Prämienvolumen um 20 % erhöhte.
Auch mit der Entwicklung im Luftfahrtgeschäft ist die Hannover Rück zufrieden. Das gezeichnete Prämienvolumen erhöhte sich um 14 %. Trotz Aufweichungstendenzen durch Überkapazitäten im Markt blieben die Preise grösstenteils stabil.
Nach überdurchschnittlichen Ratensteigerungen in den vergangenen zwei Jahren in der Kredit- und Kautionsrückversicherung war die Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2011 durch einen deutlich verstärkten Wettbewerb gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund gingen die Preise in der Kreditrückversicherung zurück. Angesichts einer selektiven Zeichnungspolitik reduzierte sich das Volumen um 11 %. Dennoch lagen die erzielten Preise auf weiterhin gutem Niveau. Stabil blieben die Raten in der Kautionsrück versicherung.
Im globalen Vertragsgeschäft stieg das Volumen um 3 %, allerdings zeigte sich ein gemischtes Bild. In den entwickelten Märkten blieben die Raten überwiegend stabil. Ein starkes Wachstum zeigt sich hingegen in den Emerging Markets.
Im weltweiten Katastrophengeschäft gingen die Preise für Rückversicherungsdeckungen überwiegend zurück. Besonders deutlich waren die Ratenreduzierungen für US-amerikanische Risiken. Die Hannover Rück hat entsprechend reagiert und ihr Geschäft dort reduziert, wo sich die Preissituation nicht adäquat zeigte. Insgesamt hat die Hannover Rück in diesem Segment das Volumen um 15 % reduziert. In schadenbelasteten Programmen konnten Preiserhöhungen in deutlich zweistelliger Höhe verbucht werden. In Chile beispielsweise erhöhten sich die Preise nach dem verheerenden Erdbeben im Februar 2010 um bis zu 40 %.
Ausblick für 2011
Angesichts der zufriedenstellenden Vertragserneuerung zum 1. Januar erwartet die Hannover Rück ein gutes Geschäftsjahr in der Schaden-Rückversicherung. „Für das Jahr 2011 sehen wir genügend Chancen für selektives profitables Wachstum. Dabei konzentrieren wir uns auf die Segmente, in denen die Preise steigen bzw. risikoadäquat sind,” erklärte Wallin. Für 2011 wird für das gesamte Portefeuille der Schaden-Rückversicherung von stabilen bis leicht steigenden Netto-Prämieneinnahmen in Höhe von bis zu 3 % bei guter Profitabilität ausgegangen.
In der Personen-Rückversicherung rechnet die Hannover Rück für das laufende Geschäftsjahr mit einem Zuwachs der Nettoprämie von 10 % bis 12 %.
Für das Gesamtgeschäft geht die Hannover Rück bei konstanten Währungskursen von einem Wachstum der verdienten Nettoprämie von rund 5 % aus.
Für das Jahr 2011 wird eine Kapitalanlagerendite von rund 3,5 % erwartet.
Unter der Prämisse, dass die Grossschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswertes liegt und es zu keinen einschneidend negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück von einem Konzernergebnis in Höhe von rund 650 Mio. EUR aus. Als Ausschüttungsquote für die Dividende sind weiterhin 35 % bis 40 % des IFRS-Konzern- Nachsteuerergebnisses vorgesehen.
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Die Hannover Rück ist mit einem Prämienvolumen von rund 10 Milliarden EUR eine der führenden Rückversicherungsgruppen der Welt.
Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und unterhält Rückversicherungsbeziehungen mit über 5.000 Versicherungsgesell schaften in rund 150 Ländern. Ihre weltweite Infrastruktur besteht aus über 100 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen auf allen fünf Kontinenten mit circa 2.100 Mitarbeitern. Das Deutschland-Geschäft der Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben.
Hannover Rück SE (Firmenporträt) | |
Artikel 'Hannover Rück steigert Prämie um 2 % in der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Janu...' auf Swiss-Press.com |
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