Zusätzliche Vorbemerkungen: Das IFRS-Periodenergebnis von Helvetia ist nach den Akquisitionen von Nationale Suisse und Basler Österreich durch temporäre Sondereffekte erheblich verzerrt. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2017 stellt Helvetia daher das sogenannte «Ergebnis aus Geschäftstätigkeit» in den Vordergrund, das diese temporären Effekte eliminiert und daher die operative Entwicklung der neuen Helvetia Gruppe widerspiegelt.
«In einem anspruchsvollen Marktumfeld ist es Helvetia gelungen, ein gutes Kennzahlenset für das erste Semester vorzulegen», zeigt sich Philipp Gmür, seit dem 1. September 2016 CEO der Helvetia Gruppe, erfreut über die solide Geschäftsentwicklung.
Erfreuliche Ergebnissteigerung und bessere Netto Combined Ratio
Die Helvetia Gruppe überzeugt im ersten Halbjahr 2016 mit einem Ergebnis aus Geschäftstätigkeit nach Steuern von CHF 238.3 Mio., einem Plus von 7.9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das temporär massgeblich von buchhalterischen Akquisitionseffekten beeinflusste IFRS-Ergebnis von CHF 186.1 Mio. lag mit 15.0 Prozent über dem Ergebnis der Vergleichsperiode.
Zur Gewinnsteigerung beigetragen hat das Lebenresultat mit einem gegenüber dem ersten Semester 2015 um 4.2 Prozent höheren Ergebnis aus Geschäftstätigkeit von CHF 88.4 Mio. Der Anstieg resultierte aus einem besseren Zinsergebnis, das von der Senkung des Mindestzinsatzes im Schweizer Kollektiv-Lebengeschäft profitierte. Höhere zinsumfeldbedingte Nachreservierungen hatten einen gegenläufigen Effekt. Hinzu kam ein positiver Steuereffekt im Berichtsjahr.
Der Geschäftsbereich Nicht-Leben zeigte eine positive versicherungstechnische Entwicklung, während das Kapitalanlageresultat rückläufig war. So sank das Nicht- Lebenergebnis im ersten Halbjahr 2016 um 4.5 Prozent auf CHF 151.1 Mio. Aufgrund bereits realisierter Synergien im Zuge der Integration von Nationale Suisse und Basler Österreich gelang es, den Kostensatz deutlich zu reduzieren. Die Netto Combined Ratio verringerte sich von 92.4 Prozent im Vorjahr auf 91.9 Prozent. Alle Markteinheiten wiesen Combined Ratios unter 100 Prozent aus und arbeiteten profitabel.
Darüber hinaus verbesserte sich das Ergebnis des Bereichs Übrige Tätigkeiten um 94.5 Prozent von CHF –22.2 Mio. auf CHF –1.2 Mio. deutlich. Diese Steigerung ist im Wesentlichen auf ein besseres technisches Ergebnis der Gruppenrückversicherung zurückzuführen, das im Vorjahr insbesondere von einem schlechteren Schadenverlauf belastet wurde.
Nach Segmenten stieg das Ergebnis aus Geschäftstätigkeit im Heimmarkt Schweiz um 2.2 Prozent auf CHF 172.7 Mio. In Europa entwickelte sich das Resultat im Vorjahresvergleich stabil (Halbjahr 2016: CHF 52.9 Mio.; Halbjahr 2015: CHF 53.6 Mio.), während im Segment Specialty Markets das Ergebnis aus Geschäftstätigkeit von CHF 20.1 Mio. im ersten Halbjahr 2015 auf CHF 14.1 Mio. im Berichtszeitraum zurückging.
Geschäftsvolumen weiter gewachsen
Im ersten Halbjahr 2016 erzielte Helvetia ein Geschäftsvolumen auf Gruppenebene von CHF 5 544.3 Mio., was einem Wachstum gegenüber Vorjahr von 3.4 Prozent in Originalwährung entspricht. Im Lebengeschäft erwirtschaftete Helvetia währungsbereinigt ein um 5.3 Prozent höheres Geschäftsvolumen. Einer der Treiber war der Absatz anteilgebundener Lebensversicherungsprodukte, der um 8.4 Prozent zulegte. Im Nicht-Lebengeschäft erhöhten sich die Prämien trotz Portfolio-Optimierungen in einzelnen Ländern insgesamt um 1.0 Prozent in Originalwährung.
Nach Segmenten zeigte der Marktbereich Schweiz als solides Fundament der Gruppe das grösste Volumen-Wachstum (CHF 163.5 Mio. bzw. +4.7 Prozent), wobei dieses teilweise von Einmaleffekten beeinflusst war. Europa erzielte währungsbereinigt aufgrund ertragsorientierter Portfolio-Optimierungen ein etwas geringeres Geschäftsvolumen (– 1.1 Prozent). Im Segment Specialty Marktes generierte Helvetia im Vergleich zum Vorjahr um CHF 37.3 Mio. bzw. um 7.1 Prozent in Originalwährung höhere Prämien; Wachstumstreiber war in erster Linie die Aktive Rückversicherung.
Kapitalanlagen mit deutlich höherer Gesamtperformance
Der laufende Ertrag aus den Kapitalanlagen der Gruppe belief sich auf CHF 523.3 Mio., was einer Steigerung von CHF 20.1 Mio. gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 entspricht. Die direkte Anlagerendite lag unverändert bei annualisierten 2.3 Prozent. Die gewinnwirksamen Verluste auf Kapitalanlagen summierten sich netto auf CHF 57.6 Mio. Sie stammten praktisch nur aus dem Aktienbereich. Aufgrund der volatilen, schwächelnden Märkte blieb das Absicherungsniveau auf Aktien hoch.
Mit einem gewinnwirksamen Anlageresultat von CHF 465.7 Mio. wurde ein ansprechendes Ergebnis erwirtschaftet. Aufgrund des schwächeren ausserordentlichen Ertrags konnte der Vorjahreswert von CHF 521.7 Mio. allerdings nicht ganz erreicht werden. Demgegenüber fiel die Anlageperformance (inklusive nicht realisierte Gewinne und Verluste) mit nicht annualisierten 3.3 Prozent deutlich höher aus (Halbjahr 2015: 0.0 Prozent). Begünstigt durch die fallenden Zinsen trieben die Bonds die Performance in die Höhe.
Unverändert solide Kapitalposition
Helvetia verfügt unverändert über eine solide Kapitalposition. Die SST-Quote lag per Ende 2015 in der Bandbreite von 150 bis 200 Prozent. Das Eigenkapital stieg im ersten Halbjahr 2016 gegenüber Ende 2015 von CHF 4 655.3 Mio. auf CHF 4 842.7 Mio. an. Die annualisierte Eigenkapitalrendite auf Basis des Ergebnisses aus Geschäftstätigkeit beträgt 9.4 Prozent.
Erfolgreich verlaufende Integrationsarbeiten, realisierte Synergien
Die operative Integration von Nationale Suisse und Basler Österreich ist bereits zu weiten Teilen abgeschlossen. Neben wenigen Migrationen von Datenbeständen stehen noch die Fusionen der Lebengesellschaften in Italien aus, die bis Anfang 2017 erfolgen werden. In Deutschland liegt die Zustimmung der Aufsichtsbehörde für die Verschmelzung der operativen Einheiten vor. Die erfolgreich verlaufenden Integrationsarbeiten spiegeln sich auch in der Synergiezielerreichung wider: Im Halbjahresergebnis sind Synergien vor Steuern in Höhe von CHF 51.4 Mio. enthalten. Diese entfallen zu CHF 39.7 Mio. auf Personalkosteneinsparungen, hauptsächlich aufgrund natürlicher Fluktuation, und zu CHF 11.7 Mio. auf sonstige Kostenreduktionen.
Neue Konzernstruktur zur Stärkung der Strategieumsetzung
Die Versicherungsgruppe hat im März 2016 die Strategie helvetia 20.20 lanciert. Philipp Gmür unterstreicht: «Wir verfolgen die mit helvetia 20.20 eingeschlagene Richtung konsequent weiter. Über die nächsten fünf Jahre wollen wir agiler, kundenzentrierter und innovativer werden und die Chancen rund um die Digitalisierung nutzen.» Um die Strategie in diesem Sinne effizient umzusetzen, wird Helvetia per 1. Januar 2017 als grundlegenden Schritt eine neue Konzernstruktur etablieren. «Helvetia erhält eine integrierte Konzernstruktur mit klar fokussierten Bereichsaufgaben. Nach der erfolgreichen Integration von Nationale Suisse und Basler Österreich können wir damit die Zusammenarbeit im Unternehmen weiter intensivieren und uns gleichzeitig stärker auf den Markt und unsere Kunden konzentrieren», hält Philipp Gmür fest.
Zu den wie bis anhin bestehenden Marktbereichen Europa und Specialty Markets wird die Konzernleitung ergänzt um die Marktbereiche Nicht-Leben Schweiz, Einzel-Leben Schweiz, Kollektiv-Leben Schweiz sowie Vertrieb Schweiz. So wird sichergestellt, dass alle grossen Geschäftsbereiche mit Wachstums- und Ertragsfokus in der Konzernleitung vertreten sind und diese näher am Marktgeschehen ist.
Zudem wird ein neuer Bereich Aktuariat geschaffen, und mit einem eigenen Konzernbereich soll die IT gestärkt und deren wachsender Bedeutung für die Digitalisierung Rechnung getragen werden. Schliesslich soll die neu geschaffene Organisationseinheit Unternehmensentwicklung die Konzernleitung in der Weiterentwicklung des Unternehmens unterstützen.
Diese organisatorischen Anpassungen führen auch zu personellen Änderungen in Bezug auf die Geschäftsleitung Schweiz: So treten Hermann Sutter (Nicht-Leben) und Angela Winkelmann (Human Resources und Dienste) im Laufe des nächsten Jahres in den Ruhestand, und Uwe Bartsch (Unternehmensentwicklung) sowie Andreas Bolzern (Finanzen) übernehmen neue Funktionen bei Helvetia.
Philipp Gmür kommentiert: «Ich danke der Kollegin und den drei Kollegen heute schon für ihr langjähriges, erfolgreiches Wirken. Sie alle haben Helvetia entscheidend mitgeprägt und massgeblich dazu beigetragen, dass Helvetia im Heimmarkt heute so gut dasteht. Hermann Sutter und Angela Winkelmann wünsche ich alles Gute für den nächsten Lebensabschnitt und freue mich, dass Helvetia auch künftig auf die grosse Erfahrung und Tatkraft von Uwe Bartsch und Andreas Bolzern zählen darf.» Und weiter: «Helvetia ist gut aufgestellt. Mit helvetia 20.20 und der neuen Konzernstruktur sind die Weichen für den weiteren Erfolgskurs gestellt.»
Medienkontakt:
Helvetia Gruppe
Christina Wahlstrand-Hartmann
Leiterin Media Relations
Dufourstrasse 40
9001 St.Gallen
Telefon: +41 58 280 50 33
Telefax: +41 58 280 55 89
media.relations@helvetia.ch
www.helvetia.com
Helvetia hat eine lange Tradition: Sie ist in über 150 Jahren aus verschiedenen schweizerischen und ausländischen Versicherungsunternehmen zu einer erfolgreichen, internationalen Versicherungsgruppe gewachsen.
Heute verfügt Helvetia über Niederlassungen im Heimmarkt Schweiz sowie in den im Berichtsegment Europa zusammengefassten Ländern Deutschland, Italien, Österreich und Spanien.
Ebenso ist Helvetia mit dem Berichtsegment Specialty Markets in Frankreich und über ausgewählte Destinationen weltweit präsent. Schliesslich organisiert sie Teile ihrer Investment- und Finanzierungsaktivitäten über Tochter- und Fondsgesellschaften in Luxemburg und Jersey. Der Hauptsitz der Gruppe befindet sich in St.Gallen.
Helvetia ist im Leben- und im Nicht-Lebengeschäft aktiv; darüber hinaus bietet sie massgeschneiderte Specialty-Lines-Deckungen und Rückversicherungen an.
Der Fokus der Geschäftstätigkeit liegt auf Privatkunden sowie auf kleinen und mittleren Unternehmen bis hin zum grösseren Gewerbe.
Die Namenaktien der Helvetia Holding werden an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange AG unter dem Kürzel HELN gehandelt.
Helvetia (Firmenporträt) | |
Artikel 'Helvetia mit solider Geschäftsentwicklung und neuer Konzernstruktur...' auf Swiss-Press.com |
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